



Seit Juli ging es mit den Bauzinsen stetig bergab, doch jetzt ist der Trend vorerst gestoppt. Das zeigt der Biallo-Index für zehnjährige Baufinanzierungen: Noch im Sommer lag der Durchschnittszins der auf biallo.de gelisteten Baufinanzierer bei 3,70 Prozent. Bis Anfang Oktober fiel er auf 3,35 Prozent. So hoch ist er auch jetzt noch. Soll heißen: Die aktuelle Entwicklung der Bauzinsen hat offenbar einen vorläufigen Boden erreicht (siehe Chart unten).
Viele angehende Häuslebauer und Immobilienkäufer fragen sich daher: Wie geht es weiter mit den Zinsen – und ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Abschluss eines Baukredits? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Ein Grund dafür, dass die Bauzinsen zuletzt nicht weiter gesunken sind, dürfte der Anstieg der Renditen für zehnjährige Bundesanleihen sein. Die Bundeswertpapiere gelten als Taktgeber für die Bauzinsen. Denn sie bestimmen die Entwicklung der Hypothekenpfandbriefe, mit denen die Banken ihre Immobilienkredite refinanzieren. Derzeit liegen die Renditen der zehnjährigen Staatspapiere bei 2,35 Prozent. Das sind gut 0,3 Prozentpunkte mehr als noch Anfang Oktober.
Verantwortlich dafür ist nach Ansicht von Experten ein Vertrauensverlust der Investoren: Wegen der Krise der Ampelkoalition und den möglichen Problemen, die Deutschland und Europa mit der künftigen US-Wirtschaftspolitik haben könnten, verkaufen Anleger derzeit Bundeswertpapiere. Das lässt die Kurse der Papiere fallen und die Renditen steigen. Derzeit werde der Status der Bundesanleihen als "ganz besonders sicherer Anlagehafen hinterfragt", sagte etwa Alexander Schubert, Anleihe-Experte der Fondsgesellschaft Union Investment, dem "Handelsblatt".
Solange die Unsicherheit bei den Investoren anhält, dürften die Bauzinsen auf dem jetzigen Niveau bleiben. Das würde auch die von biallo.de zum Jahresanfang befragten Baufinanzierungs-Experten bestätigen. Sie rechnen bis Ende 2024 mit einer Seitwärtsbewegung bei den Zinsen.
Dafür spricht auch, dass nach dem Wahlsieg Donald Trumps in den USA Unsicherheit über die weitere Zinsentwicklung herrscht. Setzt Trump seine protektionistischen Ideen um, könnte das die Inflation erneut befeuern. Das würde den Abwärtstrend bei den Zinsen zumindest stoppen.
Für potenzielle Häuslebauer und Immobilienkäufer spricht deshalb nichts dagegen, sich jetzt nach guten Objekten umzusehen – und dann eine Finanzierung festzuzurren. Immerhin sind die Zinsen derzeit so niedrig, wie seit September 2022 nicht mehr. Gleichzeitig verfestigen sich mittlerweile die Anzeichen, dass sich die Immobilienpreise erholen.
In Hektik sollten Immobilien-Interessenten aber nicht verfallen. Ein abrupter Anstieg ist in den kommenden Wochen weder bei den Bauzinsen noch bei den Immobilienpreisen zu befürchten. Wer eine Baufinanzierung sucht, sollte sich daher in Ruhe umschauen und vergleichen. Günstige Angebote finden Sie in der folgenden Tabelle – und im Baufinanzierungs-Vergleich von biallo.de.
In unserem Ratgeber zum Thema Bauzinsen halten wir sie stets über die aktuelle Entwicklung auf dem Laufenden. Sie erfahren darin außerdem, wie Sie ihre Baufinanzierung berechnen und worauf Sie bei der Suche nach einer guten Baufinanzierung achten sollten.

